Wir haben die Tarnschlucht mit etwas Wehmut, aber auch mit viel Vorfreude auf die spanischen Felsen, Frisuren und Hunde, verlassen. Über Albi und den Verkehrsmoloch von Toulouse haben wir uns in die Pyrenäen begeben. Damit wir auch einen erfolgreichen Start in Spanien hinlegen konnten, haben wir uns den Segen von der heiligen Bernadette in Lourdes geholt. Es pilgern jährlich 5 Millionen Gläubige nach Lourdes, füllen ihre Bidons mit dem heiligen Wässerchen aus der Grotte, hoffen auf ein Schwätzchen mit der Heiligen Maria und lassen ihr Geld in den 2485 Kitschläden liegen.

Mit dem Segen von Lourdes ging es schliesslich über den Portalet-Pass nach Spanien. Das heilige Wässerchen hat schliesslich als Kühlwasser für unseren Blitz gedient, der damit den höchsten Punkt unsere Reise erreicht hat – herzliche Gratulation!

Das Klettergebiet von Rodellar befindet sich in der Sierra de la Guarra, rund 50 Kilometer nördlich von Huesca. Die Region ist durchzogen von Schluchten, die von den zahlreichen Flüssen in die sanften Hügeln gefräst wurden. Einer der Flüsse ist der Rio de Mascun, der auch die unglaublichen Grotten von Rodellar erschaffen hat. Die Kletterei ist den Umständen entsprechend steil – die Routen sind oft horizontaler als hoch. Entlang der Sinterfahnen endet das im puren Kampfsport. Da wir in dieser Disziplin erst den gelben Gürtel erlangt haben, liessen die grandiosen Durchstiege in den ersten Tagen noch auf sich warten.

Im Sektor „El Camino“ gibt es unzählige 6er und 7er zum spulen. Entsprechend beliebt ist er bei den meisten Kletterern.
Und wie merkt man, dass man sich in einem spanischen Klettergebiet befindet? Erstens: Wenn es mehr Hunde hat als Kletterer! Ja wohl! Hunde gelten hier Grundausstattung, so wie jeder Schweizer ein Sackmesser in der Tasche hat. Und zweitens: Wenn die Kletterer bei ihren Showeinlagen am Fels lauter johlen als die Hunde…
Wir haben hier einige nette Bekanntschaften gemacht. Darunter ein österreichisches Päärchen, die für 1 Jahr mit ihrem “Raumschiff Enterprise” auf einem Klettertrip sind. Die beiden seht Ihr auf den folgenden Kletterbildern.



Venga bicho!