Porte de Savigny 2.0: Ein neuer Anstrich für die alte Türe

Guillaume in einem der Projekte: „L’effet de serre“ (8a+ ?)

Vielen Kletterbegeisterten und Wandernden sind die Zacken der südlichen Gastlosenkette längst ein Begriff: Dent de Ruth, Savigny, Pucelles, Corne Aubert und wie sie alle heissen. Dass sich auch auf der steileren nord-westlichen Seite einige hervorragende Kletterrouten befinden, ist allerdings nur wenigen bekannt. Ob’s am langen Zustieg liegt?

Die Pucelles auf der Nordwest-Seite.

„Porte de Savigny“ heisst der eine von wenigen Übergängen zwischen der Nord- und der Südseite der Gastlosenkette. Sie ist in 1.5 Stunden vom Gros Mont oder vom Petit Mont erreichbar. Vor verschlossenen Türen steht man allerdings nie – die gute Stube ist äusserst gastfreundlich und begeistert mit dem Blick auf den Vanil Noir bis zum Neuenburgersee auf der einen und das Berner Oberland auf der anderen Seite.

Nochmals Seb Gygax in der „Chronophobie“ (6c).

Die Porte de Savigny beherbergt einige vergessene Routen in bestem Gastlosenkalk: „Goutte à Goutte“ (6c) oder „L’âme au bout des doigts“ (6c+) zum Beispiel (siehe Gastlosen-Führer von Edigast auf Seite 227). Im Sommer 2018 war für Seb Gygax und mich bereits klar: Der Sektor braucht einen neuen Anstrich, auch wenn der lange Zustieg wohl nur wenige Kletternde anlocken wird. 8mm-Rostgurken sind nicht mehr „state of the art“. Darüber hinaus bietet die Wand Platz für zahlreiche Neuerschliessungen, welche wir uns nicht entgehen lassen wollten.

Rebolting.ch hat uns für die Sanierung das nötige Material zur Verfügung gestellt. Besten Dank hierfür!

Einer der Klassiker im Sektor benötigte eine Totalsanierung: „L’âme au bout des doigts“ (6c+).
Seb in der „Chronophobie“ (6c) im unteren Sektor. Phantastischer Fels!
Adrian Stämpfli in „L’effet de serre“ (8a+?).

Entstanden sind schlussendlich 18 neue Routen zwischen 5c und 9z in drei verschiedenen Sektoren, sowie die Mehrseillänge „Les capitali$tes“, welche in vier Seillängen bis auf einen unbenannten Gipfel des Savigny-Massifs führt. Pirmin Bertle hat ausserdem bei seinem kurzen Gastspiel ein noch unbegangenes Testpiece hinterlassen. Über die Schwierigkeit kann bis dato nur spekuliert werden…

Der Blick auf Folliéran und Brenleire.

Saniert bzw. teilsaniert wurden: „Goutte à goutte“ (6c), „Looking for Tibo“ (6b), „l’âme au bout des doigts (6c+), Popocatepetl (5c), Cotopaxi (6a), Via Olten (6c+) und Vienna (6b+).

Guillaume in „L’effet de serre“.

Mein besonderer Dank geht hiermit an meinen treuen Begleiter, Visionär und Wortspiel-Meister Seb Gygax, sowie an Serge Zacharias, Bernard Muheim, Jonas Wicky und Armando Bodeo für die geleistete Arbeit. Danke auch an Rebolting.ch für das Material! Und natürlich gehen die Props auch an die Ersterschliessenden in den 90er-Jahren.

Adrian in „Bacchus“ (6c+), im unteren Sektor mit Blick auf die Hochmatt.
Der obere Sektor beherbergt unter anderem die 37m-Linie „Blade Runner“ (7c+), „L’effet de serre“ (ca. 8a+) und „Les capitali$tes“ (L1 7c), welche in vier Seillängen auf den Gipfel führt (noch unbegangen)

Alle Infos über den Zustieg (1.5h ab Gros Mont oder Petit Mont – am besten mit dem Bike bis Pralet ab Petit Mont, dann geht’s schneller runter!) und die bestehenden Routen gibt’s im Gastlosen-Führer von Edigast auf Seite 227. Ein Topo der Neuerschliessungen gibt’s bislang noch nicht, dafür aber eine Liste v.l.n.r.: Klick hier.

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